Freiherr von Gleichenstein

Genialer Gleichenstein

 

 

Angesichts der Zeit – am gleichen Tag standen noch Salwey und Franz Keller auf dem Programm – beschränkten wir uns auf die besten Weine des Gutes – und dies sind vor allem Grau- und Spätburgunder.

 

 

 

 

Zuerst also zu den Grauen Burgundern: Der frisch abgefüllte 2016er Hofgarten (8,50 €) wirkte ziemlich banal, war aber nur als Einstieg gedacht. Wesentlich überzeugender war der 2015er Oberrotweiler Henkenberg (16 €), der – wie der Jahrgang im Allgemeinen – sehr saftig herüberkam und mit einer schönen Honignote verführte. Der 2014er Ihringer Winklerberg (21,50 €) war fruchtig-rauchig mit schönem Säurenerv. Noch einen Tick besser fand ich den 2013er Achkarrer Schlossberg (21,50 €), der neben Noten von Banane und Brioche sehr mineralisch wirkte und über einen geschmeidigen Körper verfügte. Ebenso geschmeidig und mit genialem Barriqueeinsatz überzeugte der 2012er Baron Louis Oberrotweiler Henkenberg (30 €). Dann kam ein etwas aparter Wein, der unter dem Pseudonym eines 2008er Ruländers (35 €) lief. Gemacht worden sein soll dieser „wie vor 100 Jahren“, d. h. konkret mit Schalenkontakt und dreijährigem Holzfassausbau. Dieser Wein hatte eine typisch dunkelgelbe Farbe und duftete nach Nuss und leichten, aber gut integrierten mostigen Noten, wie man sie vom Orange Wine kennt. Dazu kamen leichte Rosinennoten, Vanille sowie Brioche. Vor allen Dingen bei höherer Temperatur wirkte der Wein irrsinnig komplex. Auch bei dem Preis eine klare Kaufempfehlung – für den Kenner. Um diese raren Weine ihrer Kundschaft präsentieren zu können, bediente sich das Personal der CoraVin-Technik, die durch eine dünne Nadel den entstehenden Sauerstoff durch Argon austauschte – eine ausgeklügelte Technik, die den Wein so haltbar machen, als wäre der Korken nie entfernt worden. Doch die Grauburgundershow ging noch weiter: Vor sieben Jahren neuverkorkt und geschwefelt worden ist ein 1977er Ruländer Kabinett. Dieser hatte eine Bernsteinfarbe und duftete nach getrockneten gelben Früchten (vor allem Mango) und Apfel. Auch süßliche Früchte wie eine raffinierte Guavennote waren zu vernehmen und schließlich – nicht negativ gemeint – Sojasauce und Süßholz. Der Mundeindruck war grandios, geschmeidig und getragen von einer tollen Säure. In der Farbe noch dunkler war eine 2006er Ruländer Auslese, welche über die für Grauburgunder so typische delikate Honignote verfügte. Ergänzt wurde dieser Eindruck durch eine Spur Nuss. Dabei war der Mund immer noch saftig.

 

 

 

Dann probierten wir – zum Herunterkommen – einen 2014er Ihringer Winklerberg Chardonnay, der sehr primärfruchtig war (vor allem nach Zitrusfrüchten duftend). Auch eine leichte Vanillenote aus dem Holzfassausbau konnte man vernehmen sowie eine dezente Mineralität und eine leichte Traubigkeit.

 

 

 

Dann kamen drei Spätburgunder: Der erste war ein 2014er Oberrotweiler Eichberg Aus dem Kessel (16 €), benannt nach einem 45-jährigen Rebgrundstück. Er verfügte über eine dezente Mineralität, wirkte allerdings leicht breit. Der 2011er Barriquewein aus der gleichen Lage (30 €) hatte schon deutlich bräunliche Reflexe und war ziemlich elegant für einen fassgereiften Rotwein. Die Steigerung war der 2010er Baron Philipp (50 €), wiederum aus dem Oberrotweiler Eichberg, der mit einer sensationellen Eleganz aufwartete, wie sie für diesen kühlen Jahrgang prägend war. So duftete der Wein verführerisch nach Schokolade und einer tief schürfenden Mineralität bei gleichzeitig kompaktem Körper und grandioser Säure.

 

 

 

Hatte ich Gleichensteins Weine bisher als eher „gemacht“ in Erinnerung, so werde ich diesen Fehler sicher nicht noch einmal machen...

 

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Kommentare: 5
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