Domaine de la Pinte

Une Pinte à Strasbourg

 

Das Juraweingut Domaine de la Pinte arbeitet biodynamisch, ich hatte es bei meinem ersten Salon entdeckt und dann erfahren, dass es – mit Stéphane Tissot – zu einem der besten Weingüter des Anbaugebiets gehört. Schon oft habe ich die Pinte-Weine probiert und habe jetzt beschlossen, diesem Weingut einen Artikel zu widmen:

 

 

 

Im Jura probiert man die Rotweine zuerst, dies war allerdings nur ein einzelner: Der 2014er Pinot Noir (19,50 €) verfügt über einen schönen Terroirausdruck und mutet animalisch an – eine gute Ergänzung zum Burgund. Eine alte Chardonnayvarietät ist der 2016er Melon à queue rouge (21 €), er ist steinig, geht schon in Richtung Savagnin, ist terroirgeprägt, spannungsgeladen und hat eine hohe Säure. Der 2012er Savagnin (18 €) wurde reduktiv ausgebaut (ouillé), er offenbart eine schöne Zimtnote, nur leichtes Curry, etwas Nuss, die Säure ist gut, aber nicht zu hoch. Der große Bruder dazu ist der 2009er Savagnin (22,50 €), der von sechs Jahren Fassreife profitierte, expressiv ist, ein Ganzes bildet wie nur die großen Weine und mit einem langen Nachhall gesegnet ist. Ein Preis-Leistungs-Wunder ist die Cuvée d'Automne (16 €), ein Verschnitt zweier Chardonnay- bzw. Savagninjahrgänge (2015 bzw. 2009) – dieser Wein strotzt nur so vor orientalischen Gewürzen, hat eine hohe Säure, welche messerscharf durch den Wein schneidet. Aus den Tiefen des Kellers ausgegraben wurde der 2004er Port-Lesney (26 €), ein Chardonnay-Savagnin-Verschnitt aus der gleichen Parzelle, der gekennzeichnet ist von einem herrlichen Ausdruck, der beinahe an einen Vin jaune erinnert. Dann kam der 2008er Vin jaune (45 €), dieser war eine herrliche Mischung von Laub, getrockneten Kräutern und Früchten, Nuss sowie einem herrlichen Curryrückaroma. Leider schon ausverkauft war der 2008er Vin jaune Château-Chalon (49 €), welcher weicher und klassischer daherkam als der normale Vin jaune. Blieb noch der Vin de paille Paradoxe (37 €), der eigentlich nicht so heißen darf, da er ein Verschnitt zweier Jahrgänge (2006 + 2007) ist und nicht den geforderten Alkoholgrad aufweist; er ist ein Vin jaune, nur in süß, sehr konzentriert nach getrockneten Früchten, vor allem Rosine schmeckend.

 

 

 

Bei diesem Sortiment fand ich es schwierig, den besten Wein bzw. den zu kaufenden Wein herauszufinden, besonders gut gefiel mir die 2004er Port-Lesney-Reserve.