Elio Altare

Piemonteser Eleganz

 

 

Das Weingut Elio Altare muss man nicht groß vorstellen, ist Elios Pionierarbeit für das gesamte Piemont, als er seine alten Fässer hinauswarf und sie durch Barriques ersetzte, doch beispiellos (Zitat: „Alle großen Weine entstehen im Barrique.“). Auf einem Weingut mittlerer Größe werden Weine von überragender Finesse und Eleganz erzeugt – dass dies nicht ganz billig sein kann, leuchtet ein...

 

 

 

 

Der 2016er Dolcetto d'Alba (12 €) präsentiert sich mostig-frisch, zeigt dunkle Kirsche und eine feine Tertiärader, die Säure ist – wie für diesen Wein typisch – schön durchdringend. Trotzdem würde ich Piras Dolcetto vorziehen... Sehr viel besser hat mir der 2016er Barbera d'Alba (15 €) gefallen: Er duftet nach Zimtrinde sowie Zwieback und zeigt eine faszinierende Frucht von Wildbrombeere und in Schnaps eingelegter Reineklaude. Der Mund ist dabei sehr rund. Ein deutlicher Qualitätssprung besteht zu dem 2013er Langhe rosso Giàrborina (60 €). Er stammt aus dem gleichen Weingarten wie der Barolo Arborina, wird aber in neuen Barriques ausgebaut. Der Wein verfügt über eine schöne dunkle Aromatik. Die leicht animalische Note nach Kuhmist würde manchen Weintrinkern wohl stinken, doch ich fand sie gerade interessant; auch etwas Sauerkraut sowie eine leicht mostige Note ist zu vernehmen. Im Mund ist der Wein sehr rund, ja von perfekter Balance. Der 2013er Barolo Arborina (80 €) hat die gleiche dunkle Aromatik wie der Giàrborina, allerdings ohne die für manche Weintrinker vielleicht störende animalische Note. Der Wein ist überaus weich, ja feminin, er verfügt über eine schöne Würze, alles ist sehr dezent eingesetzt, sogar eine schöne Fruchtnote ist präsent. Der 2011er Barolo Cerretta (85 €) wird immer zwei Jahre später herausgegeben, sozusagen die inoffizielle Riserva. Man wird sofort eingenommen von einer faszinierenden Würze; von der Fruchtseite her verspürt man sehr dunkle Kirsche, ganz zartes Veilchen, Blaubeere sowie angedeutete Pflaume. Die Säure ist toll durchdringend – was ein langes Leben verspricht. Insgesamt ist der Wein eleganter als der Aborina, aber – und das ist die Quadratur des Kreises – auch kräftiger.

 

 

 

Das Altareweingut war für mich eine Entdeckung, um die ich in künftigen Piemontbesuchen nicht herum kommen werde...