Jacob Duijn

Pinotverrückter Holländer

 

 

Der Niederländer Jacob Duijn hat sich in Bühl (Baden) einen Traum verwirklicht, den eines reinen Pinot-Noir-Weinguts: Burgunderklone, Dichtbepflanzung, naturnaher Weinbau, alles vom Feinsten. Hier soll sein bester Wein, der SD aus dem Bühlertaler Engelsfelsen, hier im Jahrgang 2006 (47 € im Handel), besprochen werden: Der Wein schimmert kirschrot mit bräunlichem Einschlag. Er gibt sich zuerst puristisch-geradeaus wie Hubers Schlossberg, duftet nach Blaubeere, Kirsche, Gianduja und Bitterschokolade. Das Aufspiel ist tänzerisch-burgundisch. Später kommen Estragon und Staudensellerie hinzu, auch ein Hauch Waldbrombeeren, der Wein weitet sich immer mehr auf. Dann kommt saftige Erdbeere mit Amarenakirschen hinzu, auch Sojasauce, Graphit und Butterkeks. Am leeren Glas erschnuppert man Curry, Zimt und Süßholz, ja auch Pfeffer. Die Gerbstoffe sind seidig, wie es sich für einen großen Pinot gehört. Die Fruchtsäure und feine Extraktsüße verleihen dem Wein eine delikate Saftigkeit. Der Abgang ist ewig lang, hält für Minuten an.