Reinhold & Cornelia Schneider

Ruländer hoch drei

 

 

Das Weingut Reinhold & Cornelia Schneider in Endingen am Kaiserstuhl vermarktet seine Weine seit 1981 direkt. Die 6,8 Hektar überwiegend Burgundersorten werden naturnah bewirtschaftet, die Vinifikation erfolgt schonend und ist auf Langlebigkeit ausgerichtet. Reinhold Schneider ist aus dem VDP ausgetreten, weil er seine eigenen (fast ausnahmslos durchgegorenen) Weine machen wollte. Die besten Weine des Jahrgangs werden mit drei Sternen versehen, das Terroir wird durch die Kürzel C (Löss-Lehm), R (Vulkanverwitterungsboden) und trio (Lagencuvée) repräsentiert. Die Weißweinauslesen werden im Barrique ausgebaut. Im Folgenden sollen drei Ruländer (Synonym für Grauburgunder bei den Schneiders) besprochen werden:

 

 

 

Die 2011er Ruländer Spätlese *** - R - (13 € ab Hof) präsentiert sich in sattem Gelb. In der Nase duftet der Wein elegant nach Karamell und Vanille, später kommen Boskopapfel und getrocknete Pflaume hinzu. Im Mund ist er cremig mit wohldosierter Säure, ja – und das ist keineswegs negativ gemeint – er ist regelrecht süffig, ein Paradebeispiel für einen Grauburgunder.

 

 

 

Die 2011er Ruländer Spätlese *** - C - (13 € ab Hof) strahlt in goldgelber Farbe. In der Nase verspürt man zuerst viel Zitrusfrucht mit Vanille, dann Sahne und saftige Ananas. Mit der Zeit kommt immer mehr tabakige helle Mineralität durch, auch getrocknete Kräuter. Im Mund ist der Wein gleichzeitig cremig und saftig, ja richtiggehend lecker. Das Säurespiel ist für ein Wein dieser Kategorie sehr delikat, der saftige Abgang überaus lang.

 

 

 

Die 2008er Ruländer Auslese *** - R - (24,50 € ab Hof) gibt sich goldgelb im Glas. In der Nase – und dies überrascht – ist der Wein zuerst überaus jura-affin, duftet nach Mandeln und kandierter Melone, danach kommen dunkles Brioche und Walnüsse, auch kandierte Ananas. Der Wein ist sehr komplex. Im Mund ist er samtig weich und cremig, besitzt dabei aber eine gut integrierte Säure. Der Wein zeigt sich mit der Zeit in immer unterschiedlicheren Facetten, ist definitiv als groß zu bezeichnen.

 

 

 

Wie man sieht, sind die Schneider'schen Weine überaus langlebig. Mit der Zeit entwickeln sie einen Trinkfluss, der schlichtweg phänomenal ist. Ich würde sie noch am ehesten mit den Weinen von Maximin Grünhaus vergleichen, so taufrisch sind sie noch im Alter.